Christine Vonderlind
- Diplom Medizinerin, Anästhesistin, Palliativmedizinerin, Schmerztherapeutin
- seit vielen Jahren engagiert im Aufbau von ehrenamtlicher Hospizarbeit und regionalen Netzwerken der Hospiz- und Palliativversorgung
„Die Medaille hat zwei Seiten“
„In der Notfall- und Intensivmedizin wirst Du mit den Grenzsituationen des Lebens konfrontiert. Für mich hat sich daraus wie selbstverständlich ergeben, dass ich mich mit hospizlicher Haltung beschäftigt habe und mit der konkreten Lage der Versorgungsstrukturen.
Je mehr ich mich ethischen Fragen zugewandt habe, umso deutlicher wurde mir, wie wichtig es ist, den Willen der Patienten zu respektieren. Wie kann in ihrem Sinne medizinisch-pflegerische und ehrenamtliche Begleitung gut verbunden werden?
Ich bin überzeugt, dass die Medaille zwei Seiten hat: die moderne Medizin mit kurativem Ansatz ist die eine Seite, die palliative und hospizliche Begleitung des schwer kranken Menschen ist die zweite Seite.
Es ist notwendig, dass wir gesellschaftlich intensiver über die Fragen diskutieren, die das Lebensende betreffen. Unsere Sterblichkeit ist unabwendbar – und wir können viel tun, um sterbenden Menschen Linderung zu verschaffen und sie bestmöglich zu begleiten.
Wenn ich mir eines von Herzen wünsche, dann dies: Die Haltung der Mitmenschlichkeit und die Konzepte der palliativen Betreuung mögen selbstverständlicher Bestandteil jeder Medizin werden.
Wichtig ist mir darüber hinaus die enge Vernetzung von Medizin, Pflege und Ehrenamt, und ich möchte die Stellung der Ehrenamtlichen im Netzwerk stärken.
Meinen Schwerpunkt als Vorstandsfrau des THPV sehe ich darin, die Hospiz- und Palliativarbeit in Politik und Gesellschaft zu repräsentieren und die Interessen des Ehrenamtes zu vertreten. Ich sehe mich als Ansprechpartnerin für alle in der Hospiz- und Palliativarbeit Tätigen, ob haupt- oder ehrenamtlich.“